Zum Zeitpunkt der Befreiung im Mai 1945 lebten in Deutschland mehr als 7 Millionen Menschen, die als Zwangsarbeiter, Zwangsarbeiterinnen oder Kriegsgefangene in das Deutsche Reich verschleppt worden waren. Die Alliierten bezeichneten Menschen, die "sich aus Kriegsfolgegruenden außerhalb ihres Staates befinden; die zwar zurueckkehren oder eine neue Heimat finden wollen, dieses aber ohne Hilfestellung nicht koennen", als "Displaced Persons" (DPs). Im Emsland befanden sich einige Monate nach Kriegsende etwa 40.000 DPs, die Mehrzahl untergebracht in den ehemaligen Straf- und Kriegsgefangenenlagern und in beschlagnahmten Wohnhaeusern (wie z.B. in Haren). 27% der im damaligen Kreis Aschendorf-Huemmling wohnenden Menschen waren Auslaender; in den Kreisen Meppen bzw. Lingen betrug ihr Anteil 23 bzw. 11%. Viele von ihnen konnten nicht heimkehren und lebten weiterhin jahrelang im Lager, bevor sie zumeist in-Uebersee eine neue Heimat fanden. So wurde das DP-Lager Lingen erst 1957 aufgeloest. Noch heute lebt eine geringe Anzahl von DPs als sogenannte "heimatlose Auslaender" in Deutschland. Andreas Lembeck und Klaus Wessels haben unveroeffentlichte Dokumente aus deutschen und britischen Archiven, dem Archiv der Vereinten Nationen in New York sowie die vollstaendig erhalten gebliebene Personenkartei des DP-Lagers Lingen ausgewertet. Ergaenzt durch Fotos aus oeffentlichen und privaten Sammlungen entstand ein bislang nicht gekanntes Bild des Lebens von Displaced Persons im Emsland.
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