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Briefe an Clara Tannhauser

Ein Briefwechsel ohne Happy End

Gustav und Clara: Der 22jährige Sohn eines jüdischen Schuhhändlers und die 21jährige Tochter eines jüdischen Viehhändlers entdecken im Jahr 1892 ihre Liebe zueinander. Was die Beziehung schwierig macht: Clara wohnt bei ihren konservativen Eltern im schwäbischen Dorf Buttenhausen, während sich Gustav in Berlin nach dem Studium der Philosophie und neueren Philologie dem radikalen und betont religionsfeindlichen Flügel der Arbeiterbewegung angeschlossen hat und gerade an seinem ersten, von Nietzsche inspirierten Roman schreibt. Später wird er ein bekannter Vortragsredner, Theater- und Literaturkritiker, zeitweise auch Dramaturg, bleibt jedoch vor allem eins: ein Anarchist, der leidenschaftlich für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit kämpft und das Himmelreich auf Erden herbeisehnt: Brot, Schönheit und Lust.

Weil Gustav bewusst ist, dass diese unterschiedlichen Welten schwer zu überbrücken sind, ruft er seiner Geliebten stets die Notwendigkeit ihrer meist heimlich geführten Korrespondenz ins Gedächtnis und fordert sie auf, all ihre Eindrücke, Gedanken und Urteile mit ihm zu teilen. So tauschen die Verlobten bald sogar ihre Tagebuchaufzeichnungen aus. Allen Bemühungen und Beteuerungen der Liebenden zum Trotz findet die Geschichte kein Happy End. Der vorliegende Band dokumentiert die unveröffentlichten Briefe und Tagebuchaufzeichnungen Gustav Landauers aus dieser bewegten Zeit (die Mitteilungen seiner Briefpartnerin, die leider verloren sind, spiegeln sich in ihnen wider) und versieht sie mit ausführlichen Kommentaren. Ergänzt werden sie durch eine kenntnisreiche Einleitung, die auch Landauers literarische Verarbeitung der Erlebnisse behandelt.

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