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Erfurter Totentanz

Der Totentanz war als Gegenstand der Malerei seit dem 15. Jahrhundert in ganz Europa verbreitet. Er wurde in Kapellen, Friedhofsgebüden und Kreuzgöngen meist direkt auf die Wand gemalt und zeigte Personen aller Stünde und Berufe, die von einem als Skelett dargestellten Tod angeführt werden. Diese Gemälde entstanden unter dem Eindruck der großen Pestepidemien des Mittelalters, als der "schwarze Tod" oft in kurzer Zeit Tausende von Menschen dahinraffte.

Der 1735 begonnene und 1795 vollendete "Erfurter Totentanz" wurde von dem Erfurter Maler Jakob Samuel Beck und acht weiteren Malern für den Festsaal des Evangelischen Waisenhauses im Augustinerkloster zu Erfurt geschaffen. Während bei den meisten Totentanzen die dargestellten Personen anonyme Vertreter ihres Standes oder Berufes sind, handelt es sich beim "Erfurter Totentanz" um Porträts größtenteils namentlich bekannter Erfurter Bürger.

Im Jahre 1872 wurden sїmtliche Bilder bei einem Brand vernichtet. Vorher waren jedoch von dem Weimarer Maler Max Theodor Götz farbige Kopien aller 56 Gemälde angefertigt worden, und so blieb der Nachwelt ein Vorstellung davon erhalten.