„Fesseln brechen nicht von selbst“
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Die Erkenntnis, daß die Anarchisten vorrangig mit ihrer Presse Sozialgeschichte gemacht haben, wirft auf das Sammelsurium an kuriosen wie ebenso durchaus ernstzunehmenden Zeitschriften ein besonderes Licht: wieso gehen sie in geschichtlichen Darstellungen unter?
Diese Presse ist ein klassisches Beispiel für Gegenöffentlichkeit. Sie ist wie kaum eine andere der Zensur und Unterdrückung ausgeliefert gewesen. Zwar ist es den jeweiligen staatlichen Organen nie gelungen, sie vollends auszutilgen, doch ist sie zumindest aus dem Geschichtsbewußtsein nachfolgender Generationen verschwunden.
In dieser Arbeit soll aus der Sicht der Kommunikationswissenschaft ein wenig Licht in diese radikale, individualistische, utopisch-romantische oder kultursozialistische Welt gebracht werden.
Die Arbeit beleuchtet die Anfänge der deutschen Anarchistenpresse his 1878. Ausführlich vorgestellt wird Johann Mosts Freiheit. Untersucht wird der Einfluß Kropotkins auf die deutschsprachige Exilpresse zur Zeit des Sozialistengesetzes in den USA und in England. Für die Zeit nach Aufhebung der Sozialistengesetze werden die Zeitschrift Gustav Landauers Der Sozialist und Erich Mühsams Kain ausführlich dargestellt. Dem Umfeld der Anarchistenpresse in der Schweiz und in Österreich- Ungarn, den stirnerianischen Zeitungen und den frühen syndikalistischen Blättern gelten eigene Kapitel.
Für die Weimarer Republik liegt das Schwergewicht auf den Zeitungen des Anarchopazifisten Ernst Friedrich, auf Erich Mühsams Fanal und auf Ret Marut/B.Travens Ziegelbrenner. Dokumente illustrieren den Band.
Die ursprüngliche Fassung der Arbeit entstand als Diplomarbeit an der Universität Wien. Arno Maierbrugger lebt als freier Journalist in Wien.
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