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Otto Dix' Triptychon Der Krieg (1929-32) ist nicht nur ein Hauptwerk in seinem Œuvre, sondern auch eines der aufwühlendsten Werke der Kunst des Ersten Weltkrieges. Auf den ersten Blick wirkt das in altmeisterlicher Manier gemalte Triptychon wie eine dokumentarische Wiedergabe seiner Fronterfahrungen. Doch dahinter verbirgt sich eine komplexe Kompositionsstruktur mit zahlreichen Anspielungen auf die ältere und jüngere Kunst- und Bildgeschichte. In ihrer Untersuchung der künstlerischen Strategien von Otto Dix zeigt Rebekka Marpert, wie er traditionelle christliche Motivik inhaltlich invertiert, zyklische und lineare Erzählstruktur raffiniert miteinander verknüpft, traditionelle und avantgardistische Gestaltungsmittel kombiniert und eine neue Ikonographie des Ersten Weltkrieges entwickelt. Im internationalen Kontext beleuchtet, erweist sich das 'Kriegstriptychon' gleichermassen als 'Synthese' zeitgenössischer Bildstrategien wie als herausragender 'Ausnahmefall.'