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Das sechsbändige Standardwerk zu den mittelalterlichen Dachkonstruktionen in Österreich geht auf mehrere Forschungsprojekte zurück. Bestandsaufmaße von 300 Kirchendächern und ihre dendrochronologische Untersuchung bildeten die Grundlage. Dadurch wurde es möglich, die Entwicklung der ältesten erhaltenen Dachkonstruktionen im ostalpinen Raum bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts aufzuzeigen und zugleich Grundlagen für verschiedene Fachdisziplinen aus dem Handwerk und der Bautechnik, den Natur- und Geisteswissenschaften bereitzustellen. Die Untersuchungen beschränken sich nicht nur auf die Holzkonstruktion als solche, sondern berücksichtigen auch Fragen zur historischen Waldnutzung und Material-Herkunft sowie zum Baubetrieb (Gerüste, Schalungen und Treträder). Darüber hinaus gibt eine eigene, reich bebilderte Studie erstmals einen systematischen Überblick zu den Ziegeldeckungen in Österreich in Mittelalter und Neuzeit. 0Der fünfteilige, nach Bundesländern und jeweils alphabetisch nach Ortsnamen geordnete Katalog bildet das Ausgangsmaterial für die hierarchisch gegliederte Typologie, ausgehend von der Unterscheidung der Konstruktionsarten:0Pfettendächer, Sparrendächer und Kehlbalkendächer unter der Berücksichtigung des Gebäudegrundrisses und Gebäudetyps, d. h. konkret der Saalkirchen bzw. einschiffigen Chöre, zweischiffigen Hallenkirchen, dreischiffigen Hallenkirchen und dreischiffigen Staffelhallenkirchen. 0Bauen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz ist heute so aktuell wie vor 1 000 Jahren. Eine handwerklich sorgfältig hergestellte Holzkonstruktion hält, wenn nicht mutwillig durch Unachtsamkeit oder ungünstige Bedingungen zerstört, dannauch sprichwörtlich eine Ewigkeit.