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History Pictorial Works Motives

Flugblätter thematisieren seit dem 16. Jahrhundert das Verhältnis der Geschlechter -- speziell in der Ehe, Schnittstelle von Sexualität und Emotionalität mit Ökonomie und Religion. Dargestellt werden die Partnerwahl, die gute und die schlechte Ehe, welche im Kampf der Geschlechter bzw. in der Verkehrten Welt gipfelt. Eheliche Liebe wird ebenso behandelt wie der Ehebruch. Das Ideal und seine Verkehrung bilden die Pole der Darstellungen, Glück und Unglück werden dabei miteinander kontrastiert. Die in hohen Auflagen produzierten Flugblätter griffen gängige Geschlechterstereotypen auf und trugen gleichzeitig zu deren Verbreitung bei. Diese Drucke, welche zur Selbstreflexion anregen sollten, lieferten einen einzigartigen Beitrag zu der seit dem Spätmittelalter andauernden europaweiten Diskussion um das Verhältnis der Geschlechter. Sie dienten nicht nur der Warnung, Distanzierung und Kompensation, sondern verfestigten durch ihre massenhafte Verbreitung Sichtweisen, welche ihrerseits die Wahrnehmung der Realität prägten und an der Etablierung von Normen mitwirkten. Die Blätter, die sich häufig den problematischen Aspekten der Ehe widmen, müssen ebenso als Ausdruck virulenter Probleme der frühneuzeitlichen Gesellschaft verstanden werden, wie als Versuch, diese zu bewältigen.

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