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Almost every German university owns collections, which are used in teaching and research and/or fulfill the function of a museum. Although they are invaluable in contrast to ordinary museums they distinctly lead a miserable existence. Among museum experts they are therefore called Cinderella Collections. Basically the situation of university museums and collections can be described as deficient if not disastrous. As long as a collection fulfills the purpose, which is attached in teaching and research it is admittedly integrated into the daily routine of the university but is not necessarily promoted and cherished in an appropriate way. Is the original purpose dropped, in the course of the conservation the neglect impends. Many valuable collections have been lost in this way already: through the change of teaching- and research methods, dropping of a subject, closure of a department or measures of reorganization or cost-cutting. Not least the growing and likewise realigning field of science communication, which now also integrates an historical component and the potentially identity-establishing exhibition pieces played a part in contributing to a bigger attention for university collections in the last few years. Nevertheless a critical review shows, that the involved institutions and persons responsible are mostly lacking in the required support, which they need urgently in dealing with these collections. An appropriate indexing and support in a proper way, a better integration in research and teaching as well as initiatives of coordinated science communication – all that has not been traced consequently enough yet. The current situation of university collections, which is absolutely unsatisfactory can be in our opinion only be improved, if persons responsible develop concepts and strategies together, that not only assure the maintenance of academic collections but display them as integrative and identity-lifting elements of the university as well. The establishment of a respective network therefore seemed to be a first, inevitable step. This volume contains contributions to a symposium on this theme, which took place within the funded initiative “research in museums” by support of the “Volkswagen Foundation”.
Nahezu alle Universitäten in Deutschland besitzen Sammlungen, die in Lehre und Forschung genutzt werden und/oder museale Funktionen erfüllen. Obwohl sie von unschätzbarem Wert sind, führen sie im Unterschied zu regulären Museen häufig ein mehr oder weniger ausgeprägtes Schattendasein. In musealen Fachkreisen werden sie daher auch Cinderella Collections genannt. Grundsätzlich ist die Situation der Universitätsmuseen und -sammlungen als mangelhaft, wenn nicht sogar als desaströs zu bezeichnen. Solange eine Sammlung den ihr zugewiesenen Zweck in Lehre und Forschung erfüllt, ist sie zwar in den Universitätsalltag integriert, wird aber nicht immer angemessen gefördert und gepflegt. Entfällt ihre ursprüngliche Aufgabe, droht mit ihrer Musealisierung sogar die Vernachlässigung der Sammlung. Viele wertvolle Bestände sind auf diese Weise bereits verloren gegangen: durch die Umstellung von Lehr- und Forschungsmethoden, die Aufgabe eines Fachgebiets, die Schließung eines Instituts oder durch Umstrukturierungs- und Sparmaßnahmen. Nicht zuletzt das wachsende und sich zugleich neu orientierende Feld der Wissenschaftskommunikation, die nun auch die historische Komponente und die potentiell identitätsstiftenden Sachzeugen mit einschließt, hat dazu beigetragen, dass Universitätssammlungen in den letzten Jahren eine wieder größere Aufmerksamkeit genießen. Trotzdem fördert eine kritische Bestandsaufnahme zutage, dass es den beteiligten Institutionen und Verantwortlichen meistens an der notwendigen Unterstützung mangelt, die sie im Umgang mit den Sammlungen eigentlich dringend benötigten. Eine zeitgemäße Erschließung und sachgerechte Betreuung, eine bessere Einbindung in Forschung und Lehre sowie Initiativen koordinierter Wissenschaftskommunikation – all dies ist bislang nicht konsequent genug verfolgt worden. Die gegenwärtig unbefriedigende Situation von Universitätssammlungen lässt sich unserer Meinung nach nur dann verbessern, wenn Verantwortungsträger gemeinsam Konzepte und Strategien entwickeln, die nicht nur den Fortbestand akademischer Sammlungen sicherstellen, sondern diese auch als integrative und identitätsfördernde Elemente der Universität sichtbar machen. Der Aufbau eines entsprechenden Netzwerks schien uns daher ein erster, unabdingbarer Schritt zu sein. Dieser Band enthält Beiträge eines Symposiums zu diesem Thema, welches durch die Unterstützung der Volkswagen Stiftung im Rahmen der Förderinitiative Forschung in Museen in Berlin stattgefunden hat.